Ob religiös motiviert oder nicht: Das Frühjahr eignet sich perfekt zum Fasten. Ballast abwerfen und den Körper neu ausrichten tut gut. Ausserdem entsteht ein Gefühl von Selbstbestimmung, wenn es gelingt, vorübergehend teilweise oder ganz auf gewisse Nahrungsmittel zu verzichten.
Wer Fasten für sich ausprobieren möchte, muss nicht gleich in die Vollen gehen. Es gibt Alternativen zum vollständigen Fasten, welche auch tolle Effekte auf Körper und Geist haben.
Die softe Variante: Teilfasten
Es muss nicht immer Vollgas sein: Zucker- Koffein- oder Alkoholfasten entlastet den Körper und schafft die Möglichkeit, neue, gesündere Gewohnheiten aufzunehmen. Das teilweise Fasten ist leicht umsetzbar ohne grosse Einschränkungen im Alltag. Gerade bei einer Gewöhnung an gewisse Nahrungsmittel, was leider oft auch eine versteckte Sucht sein kann, ist der punktuelle Verzicht auf ein Nahrungsmittel sinnvoll und heilsam.
Beim Zuckerverzicht ist der grosse Vorteil, dass Deine Geschmacksknospen einen Reset erfahren. Nach der Zuckerfasten-Periode ist Dein Bedarf nach Süssem deutlich geringer als vorher.
Auch für längere Zeit geeignet: Intermittierendes Fasten
Die Fastenzeit kann auch der Startschuss von zeitweisem Fasten sein. Dabei wird in regelmässigen Abständen zwischen 16 bis zu 56 Stunden auf feste Nahrung verzichtet. Dabei stellt sich der Zustand der sogenannten Autophagie ein. Das ist eine Art von Wiederverwertungsprozess auf Zellebene. Aufgrund der Energieknappheit ausgelöst durch das Fasten, werden beschädigte Zellbestandteile als Bausteine zur Zellerneuerung eingesetzt. Ausserdem produziert der Körper im Hungerzustand mehr Wachstumshormone, was zu verstärkter Muskelbildung führt. Intermittierendes Fasten imitiert den Zustand, wie die Menschen früher gegessen haben. Da gab es nicht drei Mahlzeiten am Tag, sondern aufgrund von mangelnder Beute oder zerstörter Ernte auch mal längere Perioden des Hungerns. Diese Phasen schafften eine Ruhephase für unseren Körper, in denen er sich anderen Prozessen als der Nahrungsverwertung widmen konnte.
Die radikalste Form des Fastens: Heilfasten
Beim Heilfasten nimmt man während mindestens fünf bis maximal 14 Tagen keine feste Nahrung zu sich. Bouillon, ungesüsste Tees und Wasser in rauen Mengen dürfen konsumiert werden. Diese strenge Form des Fastens bringt grosse Veränderungen mit sich: Man fühlt sich innerlich und äusserlich gereinigt, leichter, der Darm kann sich erholen, Endzündungen im ganzen Körper können abklingen. Viele berichten über ein Gefühl von Klarheit auf mentaler Ebene. Einfach gesagt: Da der Körper nicht mit der Nahrungsverwertung beschäftigt ist, bleibt Energie, für die Reparatur am Körper.
Aber Achtung: Diese Form des Fastens sollte gut vorbereitet und wenn möglich von einem Arzt begleitet werden. Denn der Blutdruck sinkt nach den ersten drei Tagen stark ab, Schwächeanfälle können die Folge sein. Einige erfahren länger anhaltende Kopfschmerzen. In diesem Fall sollte das Fasten abgebrochen werden.
Für wen ist Fasten generell nicht geeignet?
Schwangere und stillende Frauen sowie Kinder sollten nicht fasten. Personen mit einer Vorerkrankung wird Fasten nur nach Rücksprache mit einem Arzt empfohlen.
Sollte während der Fastenzeit aufs Training verzichtet werden?
Beim Heilfasten empfehlen wir, das Training auszusetzen. Der reduzierte Blutdruck bringt Unsicherheit mit sich. Ausserdem sollte diese Phase optimal genutzt werden, um dem Körper die nötige Erholung und Ruhe für die Regenerationsprozesse zu geben.
Beim Teilfasten oder intermittierenden Fasten ist Sport problemlos möglich und regt den Stoffwechsel auf positive Art an. Dabei kann die Fettverbrennung zusätzlich unterstützt werden.
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