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So ernährst Du Dich richtig…oder?

Alle Jahre wieder, regelmässig wie die Präsentation des neuen iPhones, wird uns in den Medien «die revolutionäre neue Ernährungsform» angepriesen, die schlank, schön, gesund und sogar glücklich machen soll. Clean Eating, Green Eating, Paleo-Ernährung, Ketogene Ernährung, von den verschiedenen, einseitigen Formeln zum Abnehmen – die neuste ist zurzeit die Wassermelonendiät, wollen wir gar nicht sprechen.


Wie sind Ernährungstrends einzuordnen

Selbstverständlich klingen viele der Ernährungstrends ansprechend. So zum Beispiel Clean Eating: Kein Zucker, kein Weizen, keine Konservierungsstoffe, keine künstlichen Aromen und keine stark verarbeiteten Lebensmittel. Oder die Low Carb-Ernährung, die bewiesenermassen bei der Gewichtsreduktion hilft. Wer es mit dieser Ernährungsform allerdings übertreibt, den springen die Zucker haltigen Nahrungsmittel eines Tages förmlich an, wenn er den Küchenschrank öffnet. Dann gibt es vermutlich kein Halten mehr.

Das Problem bei den Ernährungstrends ist, dass diese häufig sehr streng sind und auch so ausgelebt werden und dadurch zusätzlich Stress verursachen. «Die wichtigste Regel fürs Essen ist für mich: Kein Stress! Du kochst

lieber das gefrorene Asiagemüse mit Nudeln, statt in den Laden zu rennen, um dein Clean Meal zu besorgen. Stress schüttet Cortisol aus, welches die Fettverbrennung stark hemmt», sagt Ernährungsberaterin Anja Lindegger.


Auch sollte man nie vergessen, dass hinter jedem Ernährungstrend Marketing steckt. Gab es bis vor einigen Jahren viele der sogenannten Superfoods noch gar nicht in unseren Läden zu kaufen, konsumieren heutzutage 33 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens einmal pro Woche eines als Superfood eingestuftes Nahrungsmittel. In der Schweiz dürfte es sich nicht anders verhalten. Eine Meisterleistung der Marketing- und Medienbranche.


Gesund vegan zu essen ist sehr komplex

Ein weiterer Ernährungstrend, der sich seit einigen Jahren hält, ist die vegane Ernährung. Diese hat tatsächlich viele Vorteile für unsere Gesundheit. Aber und das ist ein grosses ABER: Wer sich auf Dauer gesund vegan ernähren möchte, der braucht vertiefte Kenntnisse, wie sich die Aminosäuren in den verschiedenen Proteinquellen zusammensetzen. Ansonsten sind Mangelerscheinungen früher oder später Realität. «Es geht nicht nur darum, Protein zu sich zu nehmen, sondern die richtigen Aminosäuren miteinander zu kombinieren. Dies ist bei der veganen Ernährungsform deutlich komplexer, als wenn ab und zu tierische Eiweisse konsumiert werden», erklärt Anja.


Welche Ernährung empfiehlt die Expertin?

«Vielseitig, farbig, Gemüse- und Früchte lastig, regional und saisonal und ohne Stress konsumiert, mit Freude und Musse essen, so könnte man es zusammenfassen», meint Anja. Sie stelle in ihrer Arbeit fest, dass viele Menschen heutzutage verunsichert sind und das Vertrauen in den eigenen Körper bei vielen abhandengekommen ist. Dann mache man sich auf die endlose Reise ins Land der 1000 Ernährungsformen, nur um festzustellen, dass es die EINE nicht gibt. «Wir müssen wieder lernen, auf unseren Körper zu hören», erklärt sie.



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