Körper und Geist sind wie zwei Einheiten, die sich in unterschiedliche Richtungen bewegen, wenn unsere Aufmerksamkeit beim Training nicht ganz bei der Sache ist. Das Resultat: Kein optimaler Trainingsablauf und -erfolg, dafür ist die Erschöpfung umso grösser. Was im Körper geschieht, wenn wir unachtsam trainieren, wie sehr sich Dein Training zum Positiven verändern kann, wenn Du auf «achtsam» schaltest und wie Du das am besten angehst, erzählen wir Dir hier.
Du hast es bestimmt auch schon erlebt: In Deinem Kopf jagen sich die Gedanken: «Oh Mist, ich wollte doch noch Mutter anrufen. Das mache ich gleich nach dem Training.» Oder: «Hmm, was soll ich heute Abend essen?» Oder: «Warum hat der Chef nicht mich für die neue Position ausgewählt?» Gleichzeitig versuchst Du Dein Training zu absolvieren, strengst Deine Muskeln an, verlangst Dir einiges ab. Die Frequenz Deines Atems ist Dir nicht bewusst, wie sich Dein Körper anfühlt ebensowenig. Statt die Übungen langsam auszuführen, wirst Du immer schneller, versuchst sie so schnell wie möglich hinter Dich zu bringen. Am Ende bist Du zwar froh, ja vielleicht auch ein bisschen stolz, dass Dein Training abgeschlossen ist, doch Du fühlst Dich müde, die Batterie ist leer. Das muss nicht so sein!
Körper und Geist sind eng miteinander verbunden
Eigentlich sind Körper und Geist eng miteinander verbunden und unbewusst beeinfluss der Geist unseren Körper ständig und umgekehrt. Dies zeigen folgende einfache Experimente: Stell Dir vor, Du beisst in eine Zitrone. Denk an die Säure der Frucht. Was geschieht in Deinem Mund? Er füllt sich mit Speichel, oder?
Oder denke an Gähnen. Stell Dir vor, Du siehst, wie Dein Gegenüber hemmungslos gähnt. Na, gähnst Du auch schon?
Klar, hier provozieren wir gezielt Körperreaktionen durch Visualisierung. Doch genau dasselbe geschieht unbewusst, wenn Du während dem Training ans Telefonat an Deine Mutter denkst. Vielleicht erhöht sich Dein Herzschlag, Du fühlst Dich leicht bedrückt, weil Du den Anruf noch nicht erledigt hast. Wenn Du ans Essen denkst, dann aktivierst Du Deine Magennerven, Speicheldrüsen etc. Alles vollkommen unnötig während dem Training.
Bringe Geist und Körper bewusst zusammen, um das Maximum für Muskeln und Regeneration zu erreichen
Wie Du Körper und Geist am besten zusammenbringst? Diese einfach drei Schritte können eine enorme Wirkung entfalten:
1. Lass das Handy in der Garderobe oder stelle es auf Flugmodus: Das Handy bringt viel
Ablenkung, zieht uns aus dem gegenwärtigen Moment und lässt alles andere wichtig
erscheinen als das, was wir gerade tun.
2. Konzentriere Dich auf Deinen Atem. Zähle Dein Ein- und Ausatmen in Sekunden, ohne sie
bewusst länger oder kürzer zu gestalten, als es Dein Körper verlangt. Es ist unmöglich mit
Deiner Aufmerksamkeit vollkommen bei Deinem Atem zu sein und gleichzeitig etwas anderes
zu denken. Der Atem zieht Dich also buchstäblich in Deinen Körper.
3. Lenke Deine Aufmerksamkeit auf den Bewegungsablauf, spüre welche Muskeln und Gelenke
bei der Bewegung beteiligt sind und welche Sensationen da auftreten. Wichtig:
Bewerte nicht, versuche nur wahrzunehmen.
Diese Vorteile bringen achtsames Training:
Verbesserte Körperwahrnehmung: Achtsamkeit ermöglicht eine tiefere Verbindung zum eigenen Körper. Das Verletzungsrisiko wird gesenkt, die Wirksamkeit der Übungen gesteigert.
Optimierte Technik und Effizienz: Die bewusste Ausführung jeder Wiederholung fördert eine präzisere Technik. Durch die Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Bewegungsdetails werden Muskeln effizienter aktiviert, die Effektivität des Trainings wird gesteigert. Achtsamkeit hilft dabei, den Fokus auf die Qualität der Bewegung zu legen, statt nur auf die Quantität der Wiederholungen.
Stressreduktion und erhöhte Leistungsfähigkeit: Achtsamkeitspraktiken, wie zum Beispiel bewusstes Atmen, können das Stresslevel während des Trainings reduzieren. Ein entspannter Geist fördert eine optimale hormonelle Balance, was wiederum die Leistungsfähigkeit steigert. Das Ergebnis ist nicht nur ein effektiveres Training, sondern auch eine schnellere Erholung nach intensiven Einheiten.
Förderung der mentalen Ausdauer: Krafttraining erfordert nicht nur körperliche, sondern auch mentale Kraft. Achtsamkeit kann dazu beitragen, mentale Erschöpfung zu reduzieren, indem sie die Konzentration auf den gegenwärtigen Moment fördert. Dies ermöglicht eine längere und intensivere Trainingsdauer. Ausserdem fühlst Du Dich mental nach dem Training frischer.
Fazit:
Die Integration von Achtsamkeit in das Krafttraining verändert nicht nur die Art und Weise, wie wir trainieren, sondern auch die Ergebnisse, die wir erzielen. Durch bewusste Aufmerksamkeit während jeder Übung wird nicht nur die physische, sondern auch die mentale Dimension des Trainings verbessert. Die Macht der Achtsamkeit im Krafttraining liegt darin, die Verbindung zwischen Körper und Geist zu stärken und so das Potenzial für persönliches Wachstum und körperliche Transformation zu maximieren. Es ist an der Zeit, nicht nur Gewichte zu heben, sondern auch die wohltuenden Effekte der Achtsamkeit in das eigene Training zu integrieren.
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